Die Batterie

Allgemeines

Logischerweise handelt es sich hier um eine Starterbatterie. Es ist ein normaler Bleiakkumulator FB12A-A, also nicht wartungsfrei, mit den Kenngrößen Spannung 12V, Kapazität 12 Ah. Die Besonderheiten dieser Starterbatterie sind z.B. im Gegensatz zu Batterieen in einem Gabelstapler:

  • Entnahme der angegebenen kapazitiven Leistung ist nicht möglich, ohne daß Schaden entsteht.
  • Sie übersteht Schwingungen, die es auch bei der VT 500 C gibt, sehr gut.
  • Sie ist billiger.

Die Angegebene Spannung ist nicht ganz exakt. Die Batterie besteht nämlich aus 6 Zellen. Jede von diesen liefert 2,12 Volt im geladenen Zustand. Rechnerisch ergibt dies also: 6*2,12V = 12,72V. Nach dem Laden können kurzfristig auch mehr Volt gemessen werden, was sich aber sehr schnell legt.

Wie der Name schon sagt sind in der Batterie Bleiplatten angebracht. Diese Bleiplatten befinden sich in verdünnter Schwefelsäure mit 1,28 kg/l spezifisches Gewicht im geladenen Zustand. Dieses Geweicht entspricht einem Säuregehalt von 37 %. Verdunstet jetzt ein Anteil des Wassers, so erhöht sich der Säuregehalt und natürlich auch das spezifische Gewicht. Es ist also unbedingt vor dem Laden der Füllstand der Säure zu prüfen und bis auf den oberen Level aufzufüllen Da bekannterweise Verdunstendes keine Salze o.ä. enthält, ist es nachvollziehbarer, daß zum Nachfüllen destilliertes Wasser zu nehmen ist. Das spezifische Gewicht wird dann mit einem Säureheber gemessen und kann eine Aussage über den Ladezustand machen.

Diese Säure ist an sich noch nicht so stark ätzend. Bedankt man aber, daß der Säurestand doch erheblich absinken kann und hier ausschließlich das Wasser verdunstet, so ist ersichtlich, daß die Konzentration der Säure sich doch erheblich steigern kann. Darüber hinaus wird die Säure stark giftig, sobald sie Kontakt mit den Bleiplatten in den Zellen bekommen hat. In ähnlicher Weise giftig sind die Salze, die an den Polen (Pluspol) bilden. Dies ist dann Bleioxid und zu vermeiden (Fett).

Was erlebt die Batterie während ihrem Einsatz?

Beim Starten wird von der Batterie die größte Leistung verlangt. Dies ist schon an dem dicken Kabel von der Batterie zum Anlasser zu sehen. Auch wird der Schalter des Anlasserstromes nicht durch einen direkten Schalter sondern durch ein Relais geschaltet. So kann der Stromkreis möglichst kurz gehalten werden. Beim Anlassen fließ ein irrsinning hoher Strom. Da die Batterie einen Innenwiderstand hat, geht somit die Spannung außerhalb der Batterie in die Knie. Dieser Effekt läßt die Spannung (U) bis auf ca. 9 Volt absinken. Geht man davon aus, daß das Anlassen eine Leistung (P) von ca. ¾ kW benötigt, so muß ein Strom (I) von über 80 Ampere fließen (I=P/U). Um die ersten Bewegungen in die Kurbelwelle (Massenträgheiten) und den ertsen Zünd-OT zu überschreiten wird noch einmal etwas mehr Leistung und somit ein etwas höherer Strom benötigt. Zum Vergleich:

  • Schweißmaschinen ziehen ca. 200 A
  • im Haushalt fließen bis zu 16 Ampere
  • das normale Fernlicht (H4) zieht ca. 5 A.

Hieraus ist leicht zu erkennen, warum der Startervorgang nach längstens 10 Sekunden unterbrochen werden muß. Der Startermotor benötigt wieder Kühlung. Er ist aus Gewichtsgründen ohne Kühlung ausgelegt. Somit muß seine Wärmekapazität die gesamte Heizleistung aufnehmen. Ab dieser Zeit ist für die Wicklung des Anlassers und für die Batterie (der Strom fließt ja schließlich auch hierdurch) Gefahr in Verzug.

Wenn der Motor dann endlich läuft, wird die Batterie über die Lichtmaschine und den Regler wieder geladen. Dieser Ladevorgang ist umso heftiger, je höher die Drehzahl steigt. Bei der VT ist also bei Leerlaufdrehzahl eher zu erwarten, daß die Batterie im Zuschußbetrieb arbeitet. Das heißt sie wird entladen, da die Lichtmaschine bei eingeschalteten Verbraucher (Licht) nicht ausreichend Strom produziert. Dieser Zustand ist zum Beispiel an der Ampel der Fall. Der Übergang vom Zuschußbetrieb zum Ladevorgang liegt leicht über der Leerlaufdrehzahl.

Während dieser Erlebnisse wird die Batterie alter. Ein Problempunkt sind die Schwingungen. In dem entladenen Zustand bilden sich an den Bleiplatten sehr spröde Verbindungen. Diese werden teilweise von den Schwingungen gelöst, und sie sinken ab und bilden einen "Sumpf". Zerstört ist eine Batteriezelle, wenn der Sumpf so hoch geworden ist, daß er die Bleiplatten kurz schließt. Dieser Effekt ist dann auch meßbar, wenn die Batterie nur noch 5 * 2,12V = 10,6V Spannung im geladenen Zustand hat.

Laden der Batterie

Eine Batterie muß man regelmäßig nachladen. Dies ist in der Selbstentladung begründet, die aus der Leitfähigkeit der Batteriesäure resultiert. Sie betägt ungefähr 0,5 Prozentpunkte je Tag und steigt deutlich an, wenn Salze oder sonstige Verunreinigungen in die Batteriezellen gelangen und wenn die Temperatur ansteigt. Somit ist sie nach ca. 3 Monaten nur noch halb voll. Steht die Batterie jetzt zu lange ohne Ladevorgang rum, so besteht die Gefahr des Sulfatierens (weißlicher Belag auf den Bleiplatten). Dann ist die Batterie hinüber.

Beim Laden der Batterie (also auch im Motorrad!) entsteht Knallgas. Dieses besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff und ist wie der Name schon sagt explosiv. Somit ist beim Laden unbedingt für ausreichende Belüftung zu sorgen. Bei der Bundeswehr gab es deshalb extra belüftete Batterieladeräume. Für das Laden tut´s ein ganz normales Ladegerät, wie wir es von der Autobatterie haben. In diesem Fall muß aber zur Begrenzung (Skizze) des Ladestromes ein Blinkerbirne (21 Watt) in Reihe geschaltet werden. Sonst besteht die Gefahr, daß die Batterie zu schnell geladen wird (erhöhte Kanllgasbildung) und die Batterie kann geschädigt werden. Ich habe von einem Sturz den gesamten Blinker dafür reserviert. So habe ich auch die Anschlüsse, die am Batteriepol festgeschraubt und am Ladegerät angeklemmt werden können. Zum Laden öffen ich gerne die Stöpsel der Zellen, obwohl das anscheinend nicht unbedingt notwendig sein soll.

Bei einer guten Pflege liegt die Lebensdauer bei ca. 5 Jahren.

Überwinterung der Batterie

  • Das Überwintern ist der kritischte Zeitraum für die Batterie. Es sollte an einem kühlen, aber dennoch frostfreien Ort erfolgen. Dies könnte also ein Keller sein.
  • Alle Zellen bis auf maximal Markierung mit destilliertem Wasser füllen.
  • Batterie mit einem Tuch reinigen, damit Kriechströme an der Batteriewand sicher vermieden werden.
  • Pole mit einem säurefreien Fett (Polfett) gegen Bleioxid-Bildung einfetten.
  • Vor dem Öffnen der Stopfen die Batterie reinigen, damit keine Verschmutzung in die Batteriezellen gelangen kann. Die Stopfen möglichst auf einem nicht fusselnden Tuch ablegen.
  • Batterie ca. alle 2 Monate nachladen. Es ist meiner Ansicht nach (Selbstendladung) gezieltes Entladen unnötig.
  • Überladen sollte vermieden werden. Dabei kommt es zu verstärkter Knallgasbildung (Wasserzersetzung) und dies schadet der Lebensdauer der Batterie.
  • Am besten nur den Anteil der Batteriekapazität laden, der auch entladen ist. Also bei 50 % Entladung meiner 12 Ah Batterie wären dies 6 Ah = 1,5 A * 4 h. Der Stromfluß kann am Batterieladegerät abgelesen werden.



Bitte VT 500 C Infos an info@vt500c.de - ich veröffentliche sie hier gerne!