Frage: Honda VT 500 Zuendungsproblem

Bei laufender Maschine wird nur ein Zylinder warm. Zieht man die Kerze vom laufenden Motor ab, läuft auf einmal der andere. Bei beiden "Betriebsarten" nimmt die Maschine natürlich ganz schlecht Gas an. Mit Starterhilfe (Spray) waren eindeutig beide Zylinder in Betrieb, jedoch nur solange eingesprüht wurde.
Eventuell liegt es daran, dass irgendwo Saft verloren geht. Oder ist die Elektrik in Ordnung, wenn die Zündfunken erzeugt werden? Vielleicht liegts auch am Zündzeitpunkt?
Ich weiss jetzt nicht genau, wie ich vorgehen muss. Was wuerden Sie mir raten, wo kann der Fehler liegen?


Antwort

Zur VT 500:
Das ist ein Zweizylinder Motorrad mit Doppelzündung. Also git es 4 Zündkerzen, zwei Zündspulen und zwei Geberschlater für die Unterbrechung des Stromes in der Zündspule zur Bildung des Zündfunkens.
Läuft ein Zylinder nur, springt sie schwer an. Wird nur ein Zylinder warm, so ist das etwas komisch. Der Kühlkreislauf ist außenliegend und müßte diesen zumindest auf so 50 - 100 °C erwärmen. Der Auspuffkrümmer könnte ein Anzeichen daür sein. Dieser muß kräftig zischen, wenn der Motor gelaufen ist und man draufspuckt.
Bei abgezogener Zündkerte (EINER) macht das wenig aus, da die Verbrennung fast gleich weiterlauft (minimal weniger Leistung und nicht so saubere Verbrennung). Bei beiden läuft der Zylinder dann nicht mehr. Läuft der Motor weiter, so muß der andere Zylinder die Arbeit übernehmen. Doch woher soll das plötzlich kommen? Die Zündkreisläufe sind getrennt (zwei GEber und zwei Zündspulen.)
Die Zündung an sich ist ein Blackbox. Da kann wenig geschehen, wenn es überhaupt tut.
Das mit dem Starthilfespray ist von der Elektrik komplett losgelöst und stellt ein anderes Problem dar. Wo hast Du da eingespritzt?
Also schlage ich folgende Tests vor (Vorsicht, die Blackbox produziert richtig Power, so daß mit der Zündung vorsichtig umgegenagen werden muß):
  • Alle Zündkerzen richtig angeschlossen (beide Kerzen des vorderen Zylinders an richtiger Zündspule)
  • analog hinterer Zylinder.
  • Kühlwasserstand prüfen und nachfüllen.
  • Zündkerzen auf Sicht prüfen (Rehbraune farbe ist i.O., Beide Zündkerzen desjeweiligen Zylinders müssen gleich aussehen) und ggf. Wechseln
  • Sehen die Zündkerzen der beiden Zylinder unterschiedlich aus?
  • Zündfunken prüfen und zwar an den Kerzen, die im Einsatz sind. Muß deutlich sichtbar sein.
Wenn da alles in Ordnung ist laufen lassen und an den Ansaugstutzen mal mit dem Starhilfespray arbeiten (Der Motor muß kalt sein für das sonst fackelt der ab!) Ändert sich da die Drehzahl nicht liegts wohl am Benzinzufluß. aber mail doch noch mal dann die Ergebnisse, Besonders mit ner Präzisierung der Markierten Stelle in Deinem mail.


ANTWORT von "thomas"

ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner vt 500 c. immer wenn sie heiß war, sprang sie ziemlich schlecht an. z.B. nach dem tanken, am besten erstmal in ruhe 2 zigaretten rauchen, dann gings einigermaßen wieder. Auch mein Schrauber hats nicht rausgefunden. da wurde temporär schon einiges ausgewechselt. Ich habe dann einfach mal den Zündkerzenabstand aller 4 kerzen von original 0.8 bis 0.9 auf 0.7 geändert, seitdem hat das teil mit dem anspringen kein Problem mehr. Vieleicht hilfts auch bei deiner Maschine.


ANTWORT von "adamhh"

Hallo VTler, auch ich hatte mal ein Zündungsproblem, ein ziemlich blödes! Das Problem war der vordere Kühlschlauch, der aufgrund der gequetschten Bauweise der VT auf der Zündspule für den vorderen Zylinder lag. Die Moral von der Geschicht, irgendwann ist die Zündspule geplatzt, erkennbar an weißen Flecken auf dem vorderen Zylinder, anschließend lief die Mühle im Regen machmal nur auf einem Zylinder. Da ist wohl Wasser bzw. Feuchtigkeit in die Zündspule gelangt. Gebraucht hat mich die Zündspule damals (~96) 40 Märker bei Paschburg und Wunderlich in Hamburg gekostet, danach war Ruhe mit der Zündung. Vielleicht liegt auch hier der blöde Kühlschlauch auf der vorderen Spule (muß ja eigentlich).


ANTWORT von Clemens K.

Zündungsprobleme bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit; "VT" zeitweise nur noch "Eintopf"

Die Kerzenstecker zeigten Spuren von Wasser. Neue Dichtungen der Kerzenstecker mussten also her. Vier für die unteren Seiten und vier für die Oberen. Auf zum nächsten Honda-Händler. Hier erfuhr ich dass diese Dichtungen nur in Verbindung mit den Zündkabeln zu haben sind. Zu dementsprechenden Preisen. Ich entschied mich dann bei ungünstiger Witterung sicherheitshalber mit dem Auto zu fahren um "nicht im Regen zu stehen". Es hat nicht lange gedauert denn "dies kann so nicht weitergehen"! Also versuchte ich dieses Problem anders zu lösen und bin der Sache auf den Grund gegangen. Die Zündkabel von den Steckern und den Zündspulen entfernt und festgestellt, daß einige Kabel nicht mehr richtigen Kontakt hatte sowie die Enden der Zündkabel stark oxydiert waren. Jedes Kabel dementsprechend gekürzt und mit viel Kraftaufwand (bei den Kerzensteckern) wieder eingesetzt. Die innenliegenden Kontaktschrauben zuvor mit etwas Schleifpapier und viel Fummelei so gut es ging aufgerauht. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr.

Bemerkung von Arndt:
ALso das mit dem Kranftaufwand kann ich nicht nachvollziehen. Das sind doch ganz einfachen "Holschrauben-Geweinde" in den Zündkerzensteckern, auf die das Kabel aufgeschruabt wird. Die Dichtung etwas mit Karamba voll machen und gut.


Bitte Anregungen und Infos per mail an mich.